Das erste Mal, daß ich in Hannover bin, abgesehen von der Expo im Jahre 2000. Steffi und ich sind eingeladen zu einer Party im Pavillon am Raschplatz.
Wir treffen uns um 16:30 am Ernst-August-Platz direkt am hannoverschen Hauptbahnhof. sie kommt aus Hamburg und ich aus Berlin angereist. Steffi muß erstmal einkaufen und die Gelegenheit kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen, obwohl ich weiß, daß ich es lieber lassen sollte, aber gut. Wir tingeln also durch die Innenstadt und sehen die gleichen Läden, die es auch in jeder anderen Stadt gibt. Wie sollte es auch anders sein? Der einzige Unterschied sind die zu Hauff anzutreffenden mobilen Wurstverkäufer. ich habe zwar Knast, aber die Wurst lockt mich dann doch nicht.
Nach einer erfolgreichen Shoppingtour machen wir uns auf zum Pavillon, um unsere Karten bei André abzuholen, was reibungslos klappt. Wir bekommen sogar direkt vor der Tür einen Parkplatz, wer hätte das gedacht?
Gegen 18:30 Uhr fallen wir dann endlich, lautstark Hamburger Seemannslieder singend bei Flo, unserem Herbergsvater, ein. Ein sofortiger Aufbruch zum Essen fassen wird angekündigt und kaum sind wir drinnen, verlassen wir die Wohnung auch schon wieder. So erstmal eine Bank suchen, denn das Essen will schließlich auch bezahlt werden. Innerhalb von 10 Minuten ist es uns gelungen die ganz Hannover abzulaufen und entsprechende Geldinstitute zu finden, die unsere Gier nach Barem stillen.
So und jetzt endlich Essen. Wir steuern ein kleines italienisches Lokal an, dessen Wirth genau ins Klischee passt. Also wenig Haar, korpulent und ein fettiges, eng anliegendes T-Shirt tragend, wovon wir uns aber nicht abschrecken lassen. Während des Essens werden ausschließlich hochintellektuelle Gesprächsthemen angeschnitten, wie zum Beispiel Dittsche oder auch Heinz
Strunk ma sagn.
Voller Bauch macht müde. Also zurück in Flos Butze. Steffi packt sich erstmal ins Bett, während Flo und ich im Wohnzimmer eine DVD reinschmeißen, von der wir beide wissen, daß das nicht gut enden kann. "So was wie Snuff hat es nie gegeben." nach einer halben Stunde machen wir den Scheiß wieder aus und Flo geht duschen während ich mich vom samstagabendlichen
Fernsehprogramm berieseln lasse, auch nicht besser als der Film. Egal.
Dann klingelts auch schon an der Tür und Rieke, eine zweite Steffi und ein Mädel, deren Namen ich vergesse, stehen vor der Tür. Ich begrüße die drei und stelle relativ schnell fest, daß hinter der "hübschen" Fassade wenig steckt und lasse mich in belanglose Gespräche verwickeln.
als Steffi endlich aus den Federn gekrochen und schick zurechtgemacht ins Wohnzimmer kommt, entschließe ich mich auch nochmal schnell unter die Dusche zu springen, bevor es
losgeht. Um 23 Uhr müssen wir da sein, denn dann legt Testi auf.
Wir verlassen das Haus und treffen uns mit Steffi Nummer drei. Wir entschließen uns zu fuß zu gehen, weil der gute Flo sein Ballkleid verliehen hat und somit den Plan, das Auto vorm Pavillon zu parken, um diverse Outfitwechsel vorzunehmen, verwirft. Es sind ja auch nur 10 Minuten Fußweg zu überwinden.
Am Pavillon angekommen hängen Steffi und ich uns an Flo, dem VIP Künstler, Photograph und schleichen uns an der Menge vorbei. Schön, wenn man die richtigen Leute kennt. So erstmal ne Runde drehen und den kleinen Saal suchen, wo Testi auflegt. Und gefunden, Testi in Aktion. Er kann sich 10 Sekunden von den Mischpulten losreißen, um uns zu begrüßen. Flo hat derweil schon mit der Arbeit begonnen und Photographiert fleißig.
Nach Testis DJ Tätigkeit ziehen wir weiter und geben erstmal unsere Jacken ab. Dann Treffen wir Basti und Jakob und setzen uns mit den beiden und weiteren "Kollegen" in den hinteren Raum, wo Tische und Stühle aufgebaut sind. Basti sagt nur: Sabrina, kennste das, wenn man am Abend vorher gesoffen hat und dann den Alkohol, den man am nächsten Abend konsumiert nicht so richtig merkt? Ich lache, weil ich noch immer das Bild im Kopf habe, wie er ziemlich betrunken mit einer Tüte Aalen aufm Fischmarkt umherirrt, weil er abhanden gekommen ist. Wir bekommen gar nicht mit, wie sich der Laden füllt. Wir sehen bloß, wie Mark rumrennt und keine Zeit für niemanden hat, weil es irgendetwas zu organisieren gilt oder irgendwas nicht funktioniert. Sieht lustig aus mit seinem Funkgerät in der Hosentasche und dem Knopf im Ohr.
Wir drehen noch eine Runde und ich verliere Steffi aus den Augen, als mir mein Bier aus der Hand geschlagen wird. Spitzenleistung, Vollidiot. Ich habe kein Handy dabei und suche Steffi, kann sie aber nicht finden. Ich finde Flo und dann Basti, der sagt wir müssten jetzt alle in den großen Saal, denn gleich würde die "Crew 121" auftreten. (Welche Crew?) Egal, ich folge den Jungs in den großen Saal und finde Steffi wieder, zum Glück. Wir sehen uns den Auftritt an und Flo springt auf der Bühne rum und macht dabei soviele Bilder, dass man ein Daumenkino aus dem ganzen Auftritt machen könnte. Witzig.
Dann verliere ich Steffi wieder, Mist verdammter. Ach da ist Flo. wir suchen Lune und packen Flos Kamera in den abgeschlossenen Bereich. Feierhahn.
Wir suchen uns einen Platz auf den zahlreichen Sofas und quatschen. Flo fragt, ob ich Ohrlöcher habe und drückt mir einen Ohrstecker mit seinem Arrrgh Auge in die Hand, den ich mir fluchs ans Ohr stecke. Cool, auch mal was Anderes. Weiter quatschen. Dann fragt Flo auf einmal: Hast Du kurz Zeit? Ich: Wofür? Egal, Beweisphotos wurden von einem Stubenpanzer geschossen, den wir direkt aufgefordert haben sie wieder zu löschen. Ob sie es wirklich gemacht hat bezweifele ich. Naja, selber Schuld.
Ich muß mal, habe aber keine Lust mich an den wenigen Aborten anzustellen. Flo gibt mir seinen VIP Ausweis und wir gehen in den "Backstagebereich". Super keine Schlange vorm Klo und Stullen noch dazu. Ich sehe Steffi, die ein wenig angepisst guckt und ziehe mit ihr zurück in den großen Saal. Lune tritt auf. Ich suche Flo, um ihm seinen Ausweis zurückzugeben und finde ihn letztendlich da, wo ich ihn gelassen habe.
Und weiter gehts, tanzen, noch ein Bier und dann Erholen auf dem Flur. Noch ne Stulle, mit Testi quatschen und dann endlich nach Hause. Ist ja auch schon nach 4 Uhr.
Zu Hause angekommen wirft Steffi sich auf der Stelle ins Bett, während ich mich an Flos Rechner setze, um nach einer Mitfahrgelegenheit für Sonntag zu suchen. Leider ohne Erfolg, war aber klar. Hätte mich auch früher drum kümmern können.
Wir gehen ins Bad Zähne putzen und schmeißen uns zu Steffi ins Bett, groß genug isses ja, dachte ich. Flo ist allerdings ein Drängler, weswegen ich die ganze Nacht fast aus dem Bett gekullert wäre. Ein Glück gings nicht weit runter.
10Uhr, der Wecker klingelt und ich stehe auf. Muß ja schließlich um 13 Uhr in Hamburg auf der Arbeit erscheinen. Erstmal duschen, Kaffee kochen und dann die Spuren von Vorabend beseitigen. Rechner an, bahn.de. Ich stelle fest, daß eine Bahnfahrt nach Hamburg einen Umsatz von +/- 0 bedeuten würde und ich entschließe mich zu bleiben, um später mit Steffi und Testi zu fahren. Außerdem schmeckt der Kaffee scheiße, viel zu dünn, Fliegersuppe.
Zurück ins Bett und die Anderen sanft wecken. Hat geklappt, keiner von beiden ist sauer. Steffi steht als erste auf und schließt sich in der Naßzelle ein. Flo und ich quatschen ne Runde im Bett und stehen dann auch auf.
Wir sitzen im Wohnzimmer und ich reiße das Fenster auf, denn die Sonne scheint. Ein wunderbarer Morgen. Flo kippt den Kaffee weg und setzt neuen auf, der im Endeffekt genauso dünn wird, wie meiner. Spitzen Leistung....
Wir beschließen einen Spaziergang, durch den Stadtwald zu machen und packen Steffi ein, die ein wenig kränkelt. Erste Station Kiosk. Taschentücher, Zigaretten und ne Tüte Süßkram. Die Inhaber sind Zuckersüß und wir bleiben eine Weile bei ihnen stehen. Dann weiter zum Stadtwald. das schöne Wetter treibt viele Jogger raus aber erstaunlich wenig Spaziergänger, merkwürdig denke ich bei mir. Wir machen Späße und genießen die frische Luft. erstmal eine rauchen. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich die Arbeit schwänze.
Nach einer knappen Stunde schlendern wir zurück und Frühstücken erstmal und dann gehts auch schon los. Wir müssen Testi um 13:30 Uhr abholen und dann zurück nach Hamburg.
Fazit: Es war ein gelungener Abend und auch Morgen danach. endlich haben wir einmal die Menschen kennengelernt, die wir bisher nur vom Namen her kannten. BAM